Die BIM – Berliner Immobilienmanagement GmbH stellt das Areal der Alten Münze der gemeinnützigen Träger*innenschaft Alte Münze e.V. mittels langfristigen Mietvertrags (Laufzeit 30 Jahre) zur Verfügung. Diese fungiert hauptverantwortlich als Dachorganisation. Die Senatsverwaltung für Kultur und Europa unterstützt durch ihre Expertise und finanzielle Mittel und tagt mit dem Alte Münze e.V. in einer kollektiven Konferenz – diese dient als Basis für ein gemeinschaftliches Arbeiten und Erhalten des Standortes. Der Alte Münze e.V. sieht sich verantwortlich für die programmatische Gestaltung sowie organisatorische Betreuung des Kosmos Alte Münze.

Neben dem Vorstandsvorsitzenden als Hauptansprechperson in den diversen Angelegenheiten wird es eine künstlerische Leitung geben. Die künstlerische Leitung fungiert vor allem als Mittlerperson und Schnittpunkt zum Beirat Alte Münze. Der Beirat setzt sich aus gleichmäßig verteilten Akteur*innen aus dem Kosmos der Alten Münze zusammen – dies beinhaltet Vertreter*innen der Freien Szene genauso wie Anwohner*innen des Quartiers und Repräsentant*innen der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Die Funktion des Beirats der Alten Münze definiert sich als eine Instanz der Unterstützung auf Ebene der Entscheidung. Es soll dadurch ein kollektives Moment zur künstlerischen Gestaltung des Areals entstehen. Innerbetrieblich soll die künstlerische Leitung künftig durch einen Stamm an Kurator*innen beziehungsweise Dramaturg*innen in den jeweiligen Disziplinen (Musik, Darstellende Kunst, Bildende Kunst, Clubkultur, Literatur & Sprachkunst) unterstützt werden, um zusammen Ausstellungen, Veranstaltungsreihen und diverse künstlerische Formate umzusetzen und um die Einhaltung der Raumvergabe für die Freie Szene und die diversen Künstler*innen der entsprechenden Sparten adäquat zu ermöglichen. Aber auch, um als Ansprechpersonen vor Ort ihr fundiertes Fachwissen für die Produktionen und Präsentationen zur Verfügung zu stellen.

Der Verein sieht zudem eine Standort- und Veranstaltungsleitung vor. Für die Erhaltung des laufenden Betriebs und der Instandhaltung der Infrastruktur des Gebäudekomplexes samt Außenflächen wird es weiterhin Zuständige aus den Bereichen Handwerk, Haus & Hof sowie Elektrik geben.

Zur Umsetzung und Betreuung von Veranstaltungen wird es Fachpersonal im Bereich des Kulturmanagements, der Kulturellen Bildung, Kulturvermittlung und Kommunikation geben. Zur Stärkung der Gemeinschaft und Unterstützung der Vernetzung hausintern und darüber hinaus wird zudem eine Stelle für Community Management eingeräumt. Hier wird um Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa gebeten, da finanzielle Mittel für die Personalkosten benötigt werden – angedacht wäre die Finanzierung von drei VZA E12 Stellen (Erläuterung siehe Potenzielle Personalstruktur). Bereiche der Verwaltung und Sekretariat werden ebenfalls im Verein Alte Münze e.V. geschaffen.

Als Operative Einheit wird die Spreewerkstätten GmbH vor allem das Gebäude- und Nutzer*innenmanagement übernehmen. Sie wird federführend für den Ablauf der Veranstaltungen und Betreuung der Flächennutzung agieren. Dazu gehört auch die Schaffung von Community-Angeboten sowie die Sicherstellung des wirtschaftlichen Betriebs. Bereits in den letzten 10 Jahren entwickelte Maßnahmen sollen weitergeführt und in angemessenem Rahmen überdacht und abgeändert werden. Ein weiterer großer Aspekt ist die Betreuung und Operation der gastronomischen Angebote am Areal. Die Spreewerkstätten GmbH wird übergeordnet verantwortlich für das Café The Greens, die Pizzeria Moneta sowie die gastronomische Versorgung diverser Events sein. Das Flächenmanagement umfasst sowohl die Gastronomie-, als auch Präsentationsflächen sowie die flexiblen Flächen nach Nutzungscode. Das umfangreiche Wissen der letzten Jahre soll der Spreewerkstätten GmbH als Fundament für die wirtschaftliche Umverteilung diverser monetärer Mittel dienen, um einen niederschwelligen und fairen Zugang zu Ressourcen und Infrastruktur an der Alten Münze zu ermöglichen. Die Querfinanzierung soll weiterhin den Weg ebnen, um Freiraum für die Freie Szene Berlins sowie der Clubkultur sukzessive zu erschließen und zu erhalten. Eine Handreichung an die Kreativwirtschaft sowie eine finanzielle Unterstützung seitens der Senatsverwaltung für Kultur und Europa sind künftig unabdingbar.

Das Veranstaltungsmanagement sieht ein Team aus Expert*innen in den Bereichen Vermietung, Club, Logistik, Technik und ein Künstlerisches Betriebsbüro vor. Jene Personen fungieren auch als Schnittstelle für etwaige gemeinschaftliche Projekte der Hausgemeinschaft, die in Zusammenarbeit mit dem Alte Münze e.V. und den ansässigen Akteur*innen und Künstler*innen umgesetzt werden sollen. Personal für Organisation und Verwaltung sind auch hier angedacht.

Der Kosmos an Nutzer*innen und Akteur*innen der Alten Münze soll sich wie bisher aus einem vielfältigen und facettenreichen Zusammenschluss von Kunst- und Kulturschaffenden sowie Interessierten und der Stadtgesellschaft zusammensetzen. Dies umfasst neben den bereits genannten Instanzen der Freien Szene und der Clubkultur auch Gastronom*innen, Soziale Organisationen, Akteur*innen der Kreativwirtschaft und viele mehr – eine gewisse Offenheit soll hier auf jeden Fall bestehen bleiben. Hier wird künftig eine Öffnung via Open Calls ermöglicht. Jährlich gibt es in den einzelnen Sparten (Musik, Darstellende Kunst, Bildende Kunst, Clubkultur, Literatur & Sprachkunst) den Aufruf, Projekte, Formate, Interventionen und Ideen einzureichen, um für ein facettenreiches Programm und ein breites Erscheinungsbild des Kosmos Alte Münze zu sorgen. Die Entscheidung, was in den entsprechenden Jahren aufgeführt wird, trifft die künstlerische Leitung samt Team und Unterstützung durch den Beirat Alte Münze.

Das Kollektive Symposium bildet die Gesamtheit aller beteiligten Personen. Hier soll sich das Bild sowie die Programmgestaltung der Alten Münze weiter geformt und Handlungsvorschläge formuliert werden. Durch ein kollektives Agieren am Areal und dem angedachten, laufenden Austausch zwischen den Nutzer*innen, Betreiber*innen und Akteur*innen soll garantiert werden, dass eine dynamische Organisationsstruktur ermöglicht wird, die die Bedürfnisse aller Instanzen berücksichtigt. So soll auch der Senatsverwaltung für Kultur und Europa in diesem Symposium die Möglichkeit des Inputs gegeben werden. All die Ergebnisse und Anregungen werden dem Alte Münze e.V. als gemeinnützige Träger*innenschaft präsentiert und gemeinschaftlich umgesetzt. Diese dynamische Organisationsstruktur gepaart mit den Erfahrungswerten der Spreewerkstätten GmbH als aktuelle Pioniernutzer*innen gestaltet sich als nachhaltig geeignetes Betreibungsmodell für einen langfristigen Erhalt der Alten Münze als Kultur- und Kreativstandort.